torten

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Dienstag, 6. Januar 2015

3 stöckige Hochzeitstorte: die Erste :)

by Annegret
Oder: Eine Herausforderung der besonderen Art - ganz nach unserem Geschmack


Für eine Freundin meiner Tochter kreierten wir, diesen Hochzeitstortentraum - wie
gewünscht in den Farben weiß und hellgrau. Tanjas Freundin hatte die Seite suess und salzig mit ganz vielen Anregungen für Hochzeitstorten aller Art im Internet entdeckt und uns gezeigt was sie sich unter einer Hochzeitstorte vorstellte.
Nachdem wir uns kurz beratschlagt und überlegt hatten was für uns machbar sei, sagten wir zu.
Natürlich halten wir beide nichts vom „Abkupfern“ und setzten der Torte unseren „eigenen Stempel“ auf. (Anregungen holen ist erlaubt)

Die Herausforderung für uns bestand darin, dass es unbedingt eine 3-Stöckige sein sollte und sie musste den Transport bei warmem Wetter nach Kiel überstehen! Zum Glück gibt es im Internet wirklich gute Videos und Anleitungen „step by step“ , wo genau beschrieben, bzw. gezeigt wird, wie man die Torten zusammensetzt um genau dieses Problem zu lösen. Da die Hochzeit im August stattfinden sollte hatten wir noch einige Wochen für die Vorbereitung und Planung.


Wir benötigten mehrere Rosenblüten und Rosenknospen sowie die dazugehörigen Rosenblätter in grau, bzw. weiß. Kleine Blüten in weiß, die mit Perlmuttfarbe bemalt wurden.(waren noch nicht wirklich eingeplant) Unzählige Perlen aus Fondant in verschiedenen Größen in den Farben weiß, grau und dunkelblau. 2 Herzen aus Fondant ausgestochen und mit Zuckerperlen beklebt. (Furchtbar, ewig fielen die Zuckerperlen ab)

Und dann natürlich noch das „zuckersüße“ Brautpaar!



Bei dem Modellieren des Brautpaares hatte ich Glück und die Arbeit ging mir gut von der Hand. Wobei natürlich immer wieder die Gesichter eine absolute Herausforderung darstellen.
Den Bräutigam setzte ich auf einen Stuhl und die Braut saß dann auf seinem Schoß.
Das liest sich jetzt so, als sei es das Einfachste von der ganzen Welt. Aber ihr könnt mir glauben, das war es garantiert nicht!
Z.B. schimmerte die Hautfarbe der Brust nach einigen Tagen sehr stark durch das Oberteil des Brautkleides hindurch, was wirklich furchtbar aussah weil es die Brust dermaßen betonte, sodass die Braut auf einmal aussah wie „Dolly Buster“!
Also klebte ich ein zusätzliches Stück geprägten Fondant auf das Oberteil und jetzt war es wieder stimmig.

Die Perlen waren übrigens wirklich einfach herzustellen. Und das geht so:
Fondant nach Bedarf in den gewünschten Farben einfärben. (lieber etwas mehr als zu wenig)
Dann nehmt ihr einfach mehrere verschieden große Ausstecher (egal ob rund oder eckig, je nachdem wie groß die Perlen werden sollen) und stecht ganz viele davon aus. Diese Fondantformen rollt ihr jetzt zu Kugeln, legt diese in separate Dosen und pudert die Kugeln je nach Bedarf noch etwas nach.
Um Glanz zu erhalten, die Perlen, Rosen, etc. vor dem Bepudern über kochendes Wasser halten oder mit Glanzspray einsprühen.
Bei den Rosen evtl. die Ränder mit etwas Glitter bestreichen, das sieht dann, je nach Geschmack, etwas edler aus. Aber Achtung, aufpassen, dass es nicht zu silbrig wird, sonst habt ihr nämlich ganz schnell eine Silberhochzeitstorte und das ist dann bestimmt nicht in eurem Sinne.

Als ich so weit war, habe ich erst einmal tief durchgeatmet und auch Tanja war gut zufrieden, dass
ihr die Rosen samt Blüten, Blättern und Knospen so super gelungen waren.



Wir brauchten außer einem wahnsinnigen Zeitaufwand und viel Geduld:
einen Kuchen mit 26 cm , einen mit 20 cm und einen mit 15 cm Durchmesser sowie dem jeweilig passendem Cakeboard dazu. Da die Torte sehr schwer zu werden versprach, klebte ich ein 35iger Cakeboard auf ein 32 iger Cakeboard.
Das untere Board war jetzt kleiner und ich konnte die Torte auch besser anheben, was
schlussendlich wirklich eine gute Idee war!
Ich habe 10 dicke Strohhalme zur Stabilisierung der einzelnen Etagen und einen langen, 8 cm dicken, runden Buchenholzstab (aus dem Baumarkt)für die Stabilisierung der gesamten 3stöckigen Hochzeitstorte benötigt.


Füllung der 3 Torten nach Absprache mit Tanjas Freundin: 
Die 15 cm Torte bestand aus einem Schokoladenboden gefüllt mit lockerer Mousse au Chocolat und Vollmilch-Trüffel. Wurde dann mit leichter, leckerer Schokoladen,-Vanille Buttercreme bestrichen und anschl. mit Fondant überzogen.

Die 20 cm Torte bestand aus einem Stracciatellaboden gefüllt mit Pfirsichcreme und wurde ebenfalls mit Vanillebuttercreme bestrichen sowie mit Fondant gedeckelt.

Die 26 cm Torte bestand aus einem Vanilleboden, gefüllt mit fruchtigem Himbeermousse und einer Unterlage aus Vanillebuttercreme. Diese wurde anschl. von Tanja mit Schokoladenganache überzogen und wie gehabt später mit Fondant gedeckelt.
(Die Himbeeren habe ich noch einmal extra durch ein Sieb gestrichen. Dadurch blieben kaum noch welche von den so wenig geliebten „Kernen“ übrig.)



Den Fondant habe ich übrigens etwas dicker als normal ausgerollt um ein besonders schönes Ergebnis zu erhalten. Hat super funktioniert, wie man sehr gut sehen kann.

Zum Schluss legte ich noch eine Anleitung für das Anschneiden unserer Hochzeitstorte „ Schritt für Schritt“ bei und bin mir sicher, das sie hilfreich war. Zusätzlich gab es für die Freundin noch einen „Beipackzettel“ mit, auf dem ich die verschiedensten Zusammensetzungen wie zum Beispiel von Fondant, Buttercreme, Ganache etc. auflistete und vor nicht essbaren Teilen wie Blumendraht, Strohhalmen , etc. warnte.


Und dann kam der Tag der Wahrheit:
Benötigt wurde die Torte am Samstag in Kiel. Abgeholt wurde sie den Abend vorher.
Ich hatte also den ganzen Freitag Zeit für den Aufbau der Torte und um mich kreativ „auszutoben“ (natürlich in Grenzen)! Ach ja, hab` ich schon geschrieben, dass wir eine ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit hatten und ich froh war, so viel Zeit eingeplant zu haben?
Mit der Hilfe meines Mannes gelang es mir die Torten aufeinanderzustapeln und auch den runden Holzstab fachgerecht durch alle 3 Torten zu „treiben“ und zwar so tief, dass er leicht in die unterste Platte reinging.
(Zum Glück haben wir vorher in jede Cakeboardmitte ein Loch gebohrt (Durchmesser des Buchenholzstabes))
Im Internet heißt es dazu: nehmt einen Hammer und seid bloß nicht zu zimperlich dabei. Das war schon richtig, aber, beim 1. Mal???? Ich habe gebetet, dass alles gut geht und es hat auch geklappt.



In die 26iger und in die 20iger Torte habe ich je 5 dicke Strohhalme zur Stabilisation der nächsten
Torte gesteckt. Und auf die 1. und 2. Torte, mittig, noch ein kleines Zuckergussherz gespritzt (als zusätzlichen Kleber für die Torten)
War ausreichend!
Und jetzt ging dann der Teil los, der richtig Spaß macht - dachte ich!
Zuerst rollte ich noch aus hellgrauem Fondant mehrere breite Streifen um die unterste Torte.
Um den Rand der mittleren und der obersten Torte klebte ich dicht an dicht weiße Perlen .
Danach verteilte ich verschieden große weiße, hellgraue und einige dunkelblaue Perlen willkürlich auf dem Rand der mittleren Torte.
An die oberste Torte klebte ich die Perlmuttblüten.
Eigentlich hatte ich 4 Herzen mit Perlen vorbereitet aber - na ja - wie ihr seht, haben nur 2 Herzen „überlebt“.(hat mich einige Nerven und `ne Menge Zeit gekostet)
Dafür habe ich dann noch einige Perlenstreifen auf der Torte angebracht.
Einige kleine Perlen klebte ich noch auf die hellgrauen Fondantstreifen und jetzt nur noch Tanja`s Rosen samt Blättern und Blüten auf und an der Torte befestigt (Zuckerkleber sei Dank) und schon war die Torte fertig. Fast, bis auf:
Das Brautpaar auf dem Stuhl hatte ich bereits im Vorwege auf ein passendes dünneres cakeboard (gibt es auch schon in verschiedenen Stärken) geklebt. Und dieses Ensemble klebte ich jetzt als
„I-Punkt“ auf die Torte!



Ich bin mir sicher, dass wir uns mit diesem schönen Stück (es wog übrigens mehrere Kilogramm und
ich war froh, dass ich es nicht tragen musste) selber übertroffen haben.
Aber mal sehen, was wir noch so alles zustande bringen!!!!!!!!!!!