Oder: Eine Herausforderung der besonderen Art
- ganz nach unserem Geschmack
Für eine Freundin meiner Tochter
kreierten wir, diesen Hochzeitstortentraum - wie
gewünscht in den Farben weiß und
hellgrau. Tanjas Freundin hatte die Seite suess und salzig mit ganz vielen Anregungen für Hochzeitstorten aller
Art im Internet entdeckt und uns gezeigt was sie sich unter einer
Hochzeitstorte vorstellte.
Nachdem wir uns kurz beratschlagt und
überlegt hatten was für uns machbar sei, sagten wir zu.
Natürlich halten wir beide nichts vom
„Abkupfern“ und setzten der Torte unseren „eigenen Stempel“
auf. (Anregungen holen ist erlaubt)
Die Herausforderung für uns bestand
darin, dass es unbedingt eine 3-Stöckige sein sollte und sie musste
den Transport bei warmem Wetter nach Kiel überstehen! Zum Glück gibt es im Internet wirklich
gute Videos und Anleitungen „step by step“ , wo genau
beschrieben, bzw. gezeigt wird, wie man die Torten zusammensetzt um
genau dieses Problem zu lösen. Da die Hochzeit im August stattfinden
sollte hatten wir noch einige Wochen für die Vorbereitung und
Planung.
Wir benötigten mehrere Rosenblüten
und Rosenknospen sowie die dazugehörigen Rosenblätter in grau, bzw.
weiß. Kleine Blüten in weiß, die mit
Perlmuttfarbe bemalt wurden.(waren noch nicht wirklich eingeplant) Unzählige Perlen aus Fondant in
verschiedenen Größen in den Farben weiß, grau und dunkelblau. 2 Herzen aus Fondant ausgestochen und
mit Zuckerperlen beklebt. (Furchtbar, ewig fielen die Zuckerperlen
ab)
Und dann natürlich noch das
„zuckersüße“ Brautpaar!
Bei dem Modellieren des Brautpaares
hatte ich Glück und die Arbeit ging mir gut von der Hand. Wobei
natürlich immer wieder die Gesichter eine absolute Herausforderung
darstellen.
Den Bräutigam setzte ich auf einen
Stuhl und die Braut saß dann auf seinem Schoß.
Das liest sich jetzt so, als sei es das
Einfachste von der ganzen Welt. Aber ihr könnt mir glauben, das war
es garantiert nicht!
Z.B. schimmerte die Hautfarbe der Brust
nach einigen Tagen sehr stark durch das Oberteil des Brautkleides
hindurch, was wirklich furchtbar aussah weil es die Brust dermaßen
betonte, sodass die Braut auf einmal aussah wie „Dolly Buster“!
Also klebte ich ein zusätzliches
Stück geprägten Fondant auf das Oberteil und jetzt war es wieder
stimmig.
Die Perlen waren übrigens wirklich
einfach herzustellen. Und das geht so:
Fondant nach Bedarf in den gewünschten
Farben einfärben. (lieber etwas mehr als zu wenig)
Dann nehmt ihr einfach mehrere
verschieden große Ausstecher (egal ob rund oder eckig, je nachdem
wie groß die Perlen werden sollen) und stecht ganz viele davon aus.
Diese Fondantformen rollt ihr jetzt zu Kugeln, legt diese in separate
Dosen und pudert die Kugeln je nach Bedarf noch etwas nach.
Um Glanz zu erhalten, die Perlen,
Rosen, etc. vor dem Bepudern über kochendes Wasser halten oder mit
Glanzspray einsprühen.
Bei den Rosen evtl. die Ränder mit
etwas Glitter bestreichen, das sieht dann, je nach Geschmack, etwas
edler aus. Aber Achtung, aufpassen, dass es nicht
zu silbrig wird, sonst habt ihr nämlich ganz schnell eine Silberhochzeitstorte und das ist dann
bestimmt nicht in eurem Sinne.
Als ich so weit war, habe ich erst
einmal tief durchgeatmet und auch Tanja war gut zufrieden, dass
ihr die Rosen samt Blüten, Blättern
und Knospen so super gelungen waren.
Wir brauchten außer einem wahnsinnigen
Zeitaufwand und viel Geduld:
einen Kuchen mit 26 cm , einen mit 20
cm und einen mit 15 cm Durchmesser sowie dem jeweilig passendem
Cakeboard dazu. Da die Torte sehr schwer zu werden
versprach, klebte ich ein 35iger Cakeboard auf ein 32 iger Cakeboard.
Das untere Board war jetzt kleiner und
ich konnte die Torte auch besser anheben, was
schlussendlich wirklich eine gute Idee
war!
Ich habe 10 dicke Strohhalme zur
Stabilisierung der einzelnen Etagen und einen langen, 8 cm dicken,
runden Buchenholzstab (aus dem Baumarkt)für die Stabilisierung der
gesamten 3stöckigen Hochzeitstorte benötigt.
Füllung der 3 Torten nach Absprache
mit Tanjas Freundin:
Die 15 cm Torte bestand aus einem
Schokoladenboden gefüllt mit lockerer Mousse au Chocolat und
Vollmilch-Trüffel. Wurde dann mit leichter, leckerer
Schokoladen,-Vanille Buttercreme bestrichen und anschl. mit Fondant
überzogen.
Die 20 cm Torte bestand aus einem
Stracciatellaboden gefüllt mit Pfirsichcreme und wurde
ebenfalls mit Vanillebuttercreme bestrichen sowie mit Fondant
gedeckelt.
Die 26 cm Torte bestand aus einem
Vanilleboden, gefüllt mit fruchtigem Himbeermousse und einer
Unterlage aus Vanillebuttercreme. Diese wurde anschl. von Tanja mit
Schokoladenganache überzogen und wie gehabt später mit Fondant
gedeckelt.
(Die Himbeeren habe ich noch einmal
extra durch ein Sieb gestrichen. Dadurch blieben kaum noch welche von
den so wenig geliebten „Kernen“ übrig.)
Den Fondant habe ich übrigens etwas
dicker als normal ausgerollt um ein besonders schönes Ergebnis zu
erhalten. Hat super funktioniert, wie man sehr gut sehen kann.
Zum Schluss legte ich noch eine
Anleitung für das Anschneiden unserer Hochzeitstorte „ Schritt für
Schritt“ bei und bin mir sicher, das sie hilfreich war. Zusätzlich gab es für die Freundin
noch einen „Beipackzettel“ mit, auf dem ich die verschiedensten
Zusammensetzungen wie zum Beispiel von Fondant, Buttercreme, Ganache
etc. auflistete und vor nicht essbaren Teilen wie Blumendraht,
Strohhalmen , etc. warnte.
Und dann kam der Tag der Wahrheit:
Benötigt wurde die Torte am Samstag in
Kiel. Abgeholt wurde sie den Abend vorher.
Ich hatte also den ganzen Freitag Zeit
für den Aufbau der Torte und um mich kreativ „auszutoben“
(natürlich in Grenzen)! Ach ja, hab` ich schon geschrieben, dass wir
eine ziemlich hohe Luftfeuchtigkeit hatten und ich froh war, so viel
Zeit eingeplant zu haben?
Mit der Hilfe meines Mannes gelang es
mir die Torten aufeinanderzustapeln und auch den runden Holzstab
fachgerecht durch alle 3 Torten zu „treiben“ und zwar so tief,
dass er leicht in die unterste Platte reinging.
(Zum Glück haben wir vorher in jede
Cakeboardmitte ein Loch gebohrt (Durchmesser des Buchenholzstabes))
Im Internet heißt es dazu: nehmt einen
Hammer und seid bloß nicht zu zimperlich dabei. Das war schon
richtig, aber, beim 1. Mal???? Ich habe gebetet, dass alles gut geht
und es hat auch geklappt.
In die 26iger und in die 20iger Torte
habe ich je 5 dicke Strohhalme zur Stabilisation der nächsten
Torte gesteckt. Und auf die 1. und 2.
Torte, mittig, noch ein kleines Zuckergussherz gespritzt (als
zusätzlichen Kleber für die Torten)
War ausreichend!
Und jetzt ging dann der Teil los, der
richtig Spaß macht - dachte ich!
Zuerst rollte ich noch aus hellgrauem
Fondant mehrere breite Streifen um die unterste Torte.
Um den Rand der mittleren und der
obersten Torte klebte ich dicht an dicht weiße Perlen .
Danach verteilte ich verschieden große
weiße, hellgraue und einige dunkelblaue Perlen willkürlich auf dem
Rand der mittleren Torte.
An die oberste Torte klebte ich die
Perlmuttblüten.
Eigentlich hatte ich 4 Herzen mit
Perlen vorbereitet aber - na ja - wie ihr seht, haben nur 2 Herzen
„überlebt“.(hat mich einige Nerven und `ne Menge Zeit gekostet)
Dafür habe ich dann noch einige
Perlenstreifen auf der Torte angebracht.
Einige kleine Perlen klebte ich noch
auf die hellgrauen Fondantstreifen und jetzt nur noch Tanja`s Rosen
samt Blättern und Blüten auf und an der Torte befestigt
(Zuckerkleber sei Dank) und schon war die Torte fertig. Fast, bis
auf:
Das Brautpaar auf dem Stuhl hatte ich
bereits im Vorwege auf ein passendes dünneres cakeboard (gibt es
auch schon in verschiedenen Stärken) geklebt. Und dieses Ensemble
klebte ich jetzt als
„I-Punkt“ auf die Torte!
Ich bin mir sicher, dass wir uns mit
diesem schönen Stück (es wog übrigens mehrere Kilogramm und
ich war froh, dass ich es nicht tragen
musste) selber übertroffen haben.
Aber mal sehen, was wir noch so alles
zustande bringen!!!!!!!!!!!